Astrofotografie Sternbilder

Herkules - Hercules (Her)

Beste Sichtbarkeit (obere Kulmination) um Mitternacht ist am 13. Juni.

Um die Hilfslinien und Sternnamen einzublenden bewegen Sie Ihren Mauszeiger über das Bild.



Beschreibung

Der Herkules ist das fünftgrößte Sternbild am Himmel. Da nur drei seiner Sterne heller als die 3. Größenklasse sind, ist er allerdings nicht sehr auffällig. Man findet ihn zwischen dem Sternbild der Leier mit dem hellen Stern Wega und der einprägsamen Nördlichen Krone. Die beste Beobachtungszeit ist der Frühsommer, da er dann am höchsten am Himmel steht.

Der Herkules enthält zwei interessante Kugelsternhaufen, die bereits mit einem Fernglas beobachtet werden können.

In Richtung Herkules befindet sich der Apex unseres Sonnensystems. Die Sonne mit ihren Planeten bewegt sich, relativ zu ihren Nachbarsternen, mit 20 km/s auf diesen „Zielpunkt“ zu.



Geschichte

Die Konstellation gehört zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike, die von Ptolemäus erwähnt werden. Bei den antiken Griechen hieß er jedoch einfach „Engonasin“ („der Kniende“). Später wurde das Sternbild mit verschiedenen mythischen Gestalten in Verbindung gebracht, wie Prometheus, Theseus, Orpheus oder Herakles (den die Römer Hercules nannten). Erhalten hat sich die Deutung als Herkules.

Um 1687 fasste Johannes Hevelius einige Sterne zwischen dem Herkules und dem Schwan zum Sternbild des Zerberus, dem dreiköpfigen Höllenhund, zusammen. Es setzte sich allerdings nicht durch.

Mythologie

Der mythologische Ursprung des Sternbildes ist unklar. Erhalten hat sich die spätere Identifikation mit Herakles, dem mit Riesenkräften ausgestatteten Helden aus der griechischen Mythologie. Herakles war ein unehelicher Sohn des Zeus, dem zwölf eigentlich unüberwindbare Aufgaben übertragen wurden. Durch Kraft und Intelligenz konnte er die Aufgaben erfüllen, wobei er etliche Untiere zur Strecke brachte, die ebenfalls am Himmel verewigt sind, wie den Löwen, den Krebs, die Wasserschlange und den Drachen.



Meteorstrom - Häufung von Sternschnuppen

Bei den Tau-Herkuliden handelt es sich um einen Meteorstrom, welcher vom 19. Mai bis zum 19. Juni aktiv ist. Gewöhnlich hat dieser Meteorstrom, dessen Ursprungskörper der Komet 73P/Schwassmann-Wachmann ist, eine geringe Aktivität von etwa 2 Meteoren pro Stunde. Die beste Beobachtungszeit ist die erste Nachthälfte, da sein Radiant von mitteleuropäischen Breitengraden aus fast im Zenit steht.

Als der Komet 73P/Schwassmann-Wachmann im Jahre 1930 entdeckt wurde, deuteten die vorläufigen Ergebnisse der Bahnbestimmungen des Kometen darauf hin, dass eine erhöhte Zahl an Meteoren möglich sei. Bei Beobachtungen wurden am 9. Juni 1930 in einer Stunde 59 Meteore und am 10. Juni binnen 30 Minuten 36 Meteore gesichtet. Der Radiant lag bei einer Rektaszension von 15h44m und einer Deklination von +41°. In späteren Jahren wurden jedoch nur noch wenige Tau-Herkuliden gesichtet.

Im Mai 2006 passierte 73P/Schwassmann-Wachmann 3 die Erdbahn in knapp 0,07 AE. Obwohl dieser Abstand eigentlich für eine erhöhte Aktivität zu groß war, wurde der Strom aufgrund des am zerbrechenden Ursprungskörpers aufmerksam beobachtet. Es wurde jedoch nur eine niedrige Rate an Tau-Herkuliden verzeichnet.

Prognosen für die Jahre 2022 und 2049 deuten jedoch an, dass es zu erheblich höheren Raten kommen könnte, da sich die Erdbahn mit früher freigesetzten Kometenmaterial von Schwassmann-Wachmann 3 kreuzt.


Zurück zur Sternbilder Auswahl


Quellenangabe