Astrofotografie Deep Sky

M42 - Orion Nebel


Das Objekt liegt in der nähe vom Sternbild: Orion

Skymap Orion Nebel.jpg







Beschreibung

Der Orionnebel ist ein Emissionsnebel im Sternbild Orion und besteht aus den Einzelobjekten M 42 (im Süden) und M 43 (im Norden) (auch als NGC 1976 bzw. 1982 bekannt). Dank seiner scheinbaren Helligkeit von 4,0 mag und seiner verhältnismäßig großen Ausdehnung am Himmelsgewölbe ist er mit bloßem Auge als Teil des Schwertes des Orion (unter den 3 Sternen des Oriongürtels) sichtbar.

Der Orionnebel ist eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete in der galaktischen Nachbarschaft der Sonne. Die Entfernung von unserem Sonnensystem beträgt ca. 414 Parsec (1350 Lichtjahre), der Durchmesser ca. 9 Parsec (30 Lichtjahre). Im Nebel ist ein Sternhaufen eingebettet. Er ist ungefähr eine Million Jahre alt und wird sich, wie Computersimulationen zeigen, voraussichtlich in einen offenen Sternhaufen entwickeln, der den Plejaden ähnlich ist.

Der Orionnebel ist der sichtbare Teil einer ansonsten nicht leuchtenden Wolke, die zu einem großen Molekülwolkenkomplex gehört, der sich über das ganze Sternbild des Orion erstreckt. Dazu gehören unter anderem Barnard’s Loop und der Pferdekopfnebel.

Durch die Verdichtung von Materie kommt es im Orionnebel zur Sternentstehung. Die neuen Sterne, darunter auch die sogenannten Trapezsterne, ionisieren den umgebenden Wasserstoff (es entsteht eine H-II-Region) und regen somit die Wolke zum Leuchten an. Die Sterne treiben die Gas- und Staubwolke auseinander und lassen eine sphäroide Aushöhlung entstehen, deren Inneres von der Ionisationsstrahlung erhellt wird.

Aufgrund seiner relativen Nähe zum Sonnensystem ist der Orionnebel einer der besterforschten Gasnebel in unserer Galaxie.

Der nördliche Teil des Orionnebels, der vom Rest durch eine dunkle Staubspur getrennt ist, wurde von Messier separat als M 43 verzeichnet. Die Region ist auch als De-Mairans-Nebel bekannt und umgibt den veränderlichen Stern NU Orionis (HD 37061), der die Gaswolke zum Leuchten anregt.

Aufnahmedetails:
Verschiedene Belichtungszeiten um ein HDR anzufertigen 11s / 1Min / 10Min, Total = 8h 6min
41x Biasframes 60x Flatframes
Canon EOS 60D mod. ISO 400
Skywatcher Evostar 80/600 APO Refraktor
x0.85 Reducer / Flattener
AZ-EQ6 Montierung
MGEN Autoguider, Dithering aktiv



Schon die mittelalterlichen arabischen Astronomen beobachteten den Orionnebel und gaben ihm den Namen „Na’ir al Saif“ (Der Helle im Schwert), womit manchmal auch der Stern Iota Orionis 0,5° südlicher gemeint ist.

Spektroskopische Beobachtungen durch William Huggins zeigten 1865 die gasartige Natur der Nebelregion. Henry Draper nahm 1880 das erste Foto des Nebels auf, das als die erste astrofotografische Aufnahme eines Deep-Sky-Objektes gilt. Beim Vergleich aller solcher Nebelfotos mit dem Anblick im Fernrohr ist aber zu beachten:

  • Visuell sieht man kaum Farben (beim Orionnebel allenfalls einige zart-rote Fäden).
  • Schwach leuchtende Nebelpartien sind meist nur fotografisch zu erfassen.