Astrofotografie Sternbilder

Wassermann - Aquarius (Aqr)

Beste Sichtbarkeit (obere Kulmination) um Mitternacht ist am 26. August.

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Beschreibung

Der Wassermann ist ein ausgedehntes, aber wenig auffälliges Sternbild südlich des Pegasus. Nur zwei seiner Sterne sind heller als die 3. Größenklasse. Die Sonne hält sich vom 16. Februar bis zum 12. März eines jeden Jahres im Wassermann auf.

Der Radiant zweier alljährlicher Sternschnuppenschwärme liegt in diesem Sternbild: die Mai-Aquariiden und die Juli-Aquariiden.



Geschichte

Obwohl der Wassermann kein auffälliges Sternbild darstellt, wird er zu den ältesten bekannten Konstellationen gerechnet. Für die Menschen des Altertums muss er eine große Bedeutung als Kalenderzeichen gehabt haben. Wenn die Sonne in den Wassermann wanderte, markierte dies den Zeitpunkt der Regenzeit. Daher dürfte auch der Name stammen. Mehrere Sternbilder in der Umgebung, wie die Fische, der Walfisch, der südliche Fisch und der Delphin haben ebenfalls eine Verbindung zum Wasser.

In den 1960er Jahren wurde das Sternbild sehr bekannt, da angeblich das astrologische „Zeitalter des Wassermannes“ angebrochen war (besungen im Lied „Aquarius“ aus dem Musical Hair). Denn der Frühlingspunkt ist aufgrund der Präzession seit Mitte des vorigen Jahrhunderts dabei, aus dem Zeichen der Fische in den Wassermann überzugehen. Tatsächlich existieren keine Standarddefinitionen für astrologische Zeitalter. Jenes des Wassermannes kann demnach (je nach Definition) zwischen den Jahren 1990 und 2150 beginnen.

Das Tierkreiszeichen Wassermann geht auf dieses Sternbild zurück.

Mythologie

Zur mythologischen Herkunft des Namens gibt es mehrere Deutungen.

Zum Einen soll der Wassermann Deukalion darstellen, der die Sintflut überlebte und zum Stammvater der Menschen wurde. Als Zeus die sündige Menschheit auslöschen wollte, baute Deukalion ein Boot, mit dem er und seine Gattin Pyrrha neun Tage und Nächte auf dem Wasser trieben, bis sie am Berg Parnass anlandeten. Einem Orakelspruch folgend warfen die beiden Steine hinter sich, aus denen neue Menschen entstanden.

Anderen Deutungen nach soll es sich beim Wassermann um Kekrops I., den Gründer Athens, oder Ganymed, Zeus' Mundschenk handeln.



Meteorstrom - Häufung von Sternschnuppen

Die Juli-Aquariiden oder (südliche) Delta-Aquariiden sind ein mittelstarker Sternschnuppenschwarm, dessen Meteore alljährlich zwischen 12. Juli und 23. August auftreten (nach anderen Quellen sogar vom 14. Juli bis 18. August). Sie kommen scheinbar aus dem Sternbild Wassermann (Aquarius). Der Ursprungskörper ist nicht bekannt.

Die Eta-Aquariiden (gelegentlich auch Mai-Aquariiden genannt) sind ein Meteorstrom, den man jedes Jahr im Mai sehen kann. Sie stammen von dem berühmten Halleyschen Kometen. Seit mindestens zwei Jahrtausenden sind Sichtungen dieses Kometen nachgewiesen. Der Name „Aquariiden“ geht auf die lateinische Bezeichnung des Sternbilds Wassermann zurück.

Die Eta-Aquariiden sind von Mitteleuropa aus nur etwa in der letzten Stunde vor der Morgendämmerung beobachtbar. Da dann sein Radiant – nahe dem Stern Eta Aquarii – nur eine geringe Höhe über dem Horizont erreicht, besitzen die Meteore der Eta-Aquariiden einen flachen Eintrittswinkel in die Atmosphäre, wodurch die Meteorbahnen am Himmel oft auffallend lang erscheinen. Bei einer Radiantenhöhe von 10 Grad werden weniger als 20 Prozent der Meteore im Vergleich zur Zenitposition sichtbar, d.h. von einer ZHR um 65 kann der Beobachter tatsächlich maximal 10–15 Strommeteore pro Stunde sehen. Weiter südlich verbessern sich die Bedingungen merklich, denn sowohl die Dauer der Nacht als auch die Höhe des Radianten im möglichen Beobachtungsfenster wachsen an. Beispielsweise auf den Kanarischen Inseln kann man rund drei Stunden effektiv nutzen und der Radiant erreicht zum Ende mehr als 30 Grad Höhe.


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Quellenangabe