Astrofotografie Sternbilder

Krebs - Cancer (Cnc)

Beste Sichtbarkeit (obere Kulmination) um Mitternacht ist am 30. Januar.

Um die Hilfslinien und Sternnamen einzublenden bewegen Sie Ihren Mauszeiger über das Bild.



Beschreibung

Der Krebs ist ein unauffälliges Sternbild, das aus relativ lichtschwachen Sternen gebildet wird. Der hellste, β Cancri (Altarf), erreicht lediglich die 3. Größenklasse. Das Sternbild ist daher etwas schwierig zu entdecken. Am besten findet man es, indem man einer gedachten Linie zwischen den markanten Sternbildern Zwillinge (Gemini) und Löwe (Leo) folgt. Die Sterne des Krebses formen ein auf dem Kopf stehendes Y.

Der Krebs gehört zu den Tierkreiszeichen, also denjenigen Sternzeichen, durch die die Ekliptik läuft. Die Sonne befindet sich jedes Jahr vom 21. Juli bis zum 10. August im Sternbild Krebs.

Das Sternbild enthält zwei interessante offene Sternhaufen: den bereits mit bloßem Auge sichtbaren M 44 (Praesepe, Krippe), und M 67.

M44, der auch unter dem Namen Praesepe (Krippe) bekannt ist, liegt etwas westlich der gedachten Verbindungslinie von γ Cancri und δ Cancri. Er ist in einer dunklen Nacht bereits mit dem bloßen Auge zu erkennen. Im Fernglas bietet er einen prächtigen Anblick. M44 ist etwa 500 Lichtjahre entfernt und enthält über 300 Sterne der Größenklassen zwischen 6 und 12m.



Geschichte

Bereits um 3000 v. Chr. war das Sternbild Krebs im Alten Ägypten unter dem Namen Ab-Schetui bekannt und symbolisierte eine Schildkröte. Im Neuen Reich wurde das Sternbild der Schildkröte mit dem Skarabäus ergänzt, der die Unsterblichkeit repräsentierte und wie die Schildkröte für Tod und Wiedergeburt des Nils im Zusammenhang mit der Nilschwemme stand. Die Babylonier sahen im Sternbild Krebs ebenso eine Schildkröte.

Die Griechen der Antike sahen in der Konstellation einen Krebs. Unter dieser Bezeichnung nahm es Ptolemäus in seine Beschreibung der 48 Sternbilder auf.

In einem astronomischen Manuskript aus dem 12. Jahrhundert wird das Sternbild als Wasserkäfer dargestellt. In einem 1489 erschienenen Werk beschreibt es der arabische Astronom Albumasar als Flusskrebs. In den Karten des Jakob Bartsch aus dem 17. Jahrhundert wird es als Hummer dargestellt.

Zur Zeit der Antike erreichte die Sonne im Krebs den höchsten Punkt ihrer Bahn, der die Sommersonnenwende markiert. In diesem Punkt beträgt die Deklination + 23° 26', dies entspricht dem Winkel, um den die Ekliptik gegenüber dem Himmelsäquator geneigt ist. Von diesem Punkt aus beginnt die Sonne wieder den Abstieg auf ihrer Bahn. Daraus ist die heute noch gebrauchte Bezeichnung Wendekreis des Krebses für den nördlichen Wendekreis (23,5° Nord) entstanden. An allen Orten, die auf diesem Breitengrad liegen, läuft die Sonne am Tag der Sommersonnenwende durch den Zenit.

Allerdings wechselte der Sommerpunkt infolge der Präzession der Erdachse bereits im Jahre 15 v. Chr in die Zwillinge und im Jahre 1990 in das Sternbild Stier (nach heutigen Sternbildgrenzen).

Mythologie

Der Krebs taucht als Nebenfigur in mehreren griechischen Sagen und Dichtungen auf.
So soll Zeus ihn als Belohnung an den Himmel versetzt haben, weil er die Flucht einer Nymphe vor dem aufdringlichen Göttervater durch Kneifen verhinderte.

Einem anderen Ursprung nach wird er mit den Heldentaten des Herakles in Verbindung gebracht. Bei seinem Kampf mit der vielköpfigen Hydra tauchte aus den Sümpfen ein riesiger Krebs auf, der den Helden attackierte. Herakles gelang es allerdings, das Untier zu zertreten. Zum Dank wurde der Krebs von Hera, der Gattin des Zeus, an den Himmel versetzt. Herakles war Hera verhasst, da er ein unehelicher Sohn des Zeus war. Herakles und die Hydra wurden als die Sternbilder Herkules und Wasserschlange ebenfalls am Himmel verewigt.

Die Namen der beiden Sterne Asellus Borealis (γ Cancri) und Asellus Australis (δ Cancri) bedeuten im lateinischen nördlicher und südlicher Esel. Sie sollen der Mythologie nach zwei Lasttiere darstellen, die den Gott Dionysos durch mehrere Länder trugen.

Einem anderen Mythos nach ritt Dionysos mit den Eseln in eine Schlacht zwischen den Göttern und Giganten. Die Giganten, die zuvor noch nie solche Tiere zu Gesicht bekommen hatten, gerieten durch das Geschrei der Grautiere dermaßen in Panik, dass sie den Kampf verloren.



Meteorstrom - Häufung von Sternschnuppen

In der Zeit um den 16. und 17. Januar kann der Meteorstrom der Delta-Cancriden beobachtet werden, deren Radiant im Krebs liegt.


Zurück zur Sternbilder Auswahl


Quellenangabe