Astrofotografie Sternbilder
Skorpion - Scorpius (Sco)
Beste Sichtbarkeit (obere Kulmination) um Mitternacht ist am 3. Juni.
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Beschreibung
Der Skorpion ist eines der imposantesten Sternbilder am südlichen Nachthimmel. Eine gewundene, helle Sternenkette bildet die klar erkennbare Gestalt eines Skorpions mit Scheren und hochaufgerichtetem Stachel.
Er liegt in der Nähe des Zentrums der Milchstraße und enthält daher eine Vielzahl an Sternhaufen und Nebeln. Besonders beeindruckend ist der Anblick im Fernglas.
Aufgrund seiner südlichen Lage ist das Sternbild von Mitteleuropa aus nur im Sommer knapp am Südhorizont zu finden und von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus nur teilweise sichtbar.
Durch den Skorpion zieht sich die Ekliptik, daher wandern die Sonne, der Mond und die Planeten durch das Sternbild. Es gehört damit zu den Tierkreiszeichen. Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse hat sich der Zeitpunkt des Sonnendurchgangs gegenüber der Antike verschoben. Die Sonne hält sich derzeit vom 23. bis zum 30. November im Skorpion auf. Das ist die kürzeste Verweildauer in einem Sternbild im Laufe des Jahres.
Geschichte
Das Sternbild war bereits in sumerischer Zeit bekannt und wurde mit der Göttin Išḫara verbunden. Die heutige Bedeutung des Sternbildes geht auf die Griechen der Antike zurück. Der Skorpion gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
Die Chinesen sahen in dem Sternbild einen mächtigen, aber wohlwollenden Drachen, dessen Erscheinen das Frühjahr ankündigte.
Auch präkolumbische Kulturen sahen in dem Sternbild einen Skorpion. Die Maya verwendeten den Begriff zinaan ek (Sterne des Skorpion). John Barantine vom Point Observatorium in New Mexico sieht in einer Steinritzung der Hohokam-Kultur in Nordamerika eine Darstellung der Supernova vom 1. Mai 1006 im Sternbild Skorpion.
Mythologie
In der griechischen Mythologie existieren unterschiedliche Erzählungen zu dem Sternbild.
So soll Artemis, die Göttin der Jagd, dem Skorpion befohlen haben, den Jäger Orion zu töten. Dieser hatte sich durch seinen Vorsatz, alle wilden Tiere und Ungeheuer zu erlegen, ihren Zorn zugezogen. Einer anderen Überlieferung nach sandte der eifersüchtige Apollon den Skorpion aus, da Artemis dem Orion zugetan war. Da er später den Tod seines Freundes bereute, versetzte er ihn an den Himmel. Anderen Quellen zufolge war es Hera, Gattin des Zeus, die Orion durch den Skorpion töten ließ, da er Merope vergewaltigt hatte. Über den Ausgang der Begegnung gibt es ebenfalls unterschiedliche Schilderungen. So stirbt Orion durch einen Stich in die Ferse oder überlebt, da er den Skorpion zuvor zertrat. Die beiden Gegner wurden so weit wie möglich voneinander an den Himmel versetzt, um sich dort nie zu begegnen. Wenn der Skorpion aufgeht, geht der Orion unter und umgekehrt.
Ein anderer Sagenkreis bringt den Skorpion mit Phaeton, den sterblichen Sohn des Sonnengottes Helios in Verbindung. Phaeton überredete seinen Vater, ihm den von feurigen Rössern gezogenen Sonnenwagen zu überlassen. Der ungeübte Phaeton verlor jedoch schon bald die Kontrolle über den Wagen. Als die Rösser den Himmelsskorpion mit dem zum Stich erhobenen Stachel sahen, gingen sie durch und der Wagen raste über den Himmel. Der zornige Zeus schleuderte einen Blitz, worauf der tödlich getroffene Phaeton in den Fluss Eridanus stürzte.